Netzwerk Leerstandsmanagement Tirol 2024-2025 – Nationales LEADER Kooperationsprojekt
Im Rahmen der Ausarbeitung der Lokalen Entwicklungsstrategien (LES) für die LEADER Regionen in Tirol für den Zeitraum 2023-2027 fanden Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden in sämtlichen Regionen statt. Ein herausragendes Anliegen, das von nahezu allen Entscheidungsträgern wie Bürgermeistern, Verantwortlichen im Tourismus sowie Interessenvertretern angesprochen wurde, betrifft die Erhaltung und Wiederbelebung ihrer Ortszentren. In vielen Tiroler Gemeinden besteht eine lange Tradition der Besiedlung, begleitet von historisch gewachsenen Ortskernen, die jedoch unter Abwanderung, Funktionsverlust und teilweisem Verfall leiden, was auch auf die Region Imst zutrifft.
Ziele
Die Reaktivierung von leerstehenden Gebäuden in Ortskernen zielt darauf ab, die zentralen Funktionen wie Wohnen, Arbeiten und Versorgung zu erhalten und zu sichern. Die Schaffung von Wohnraum im Herzen der Ortschaften trägt einerseits dazu bei, bezahlbares Wohnen zu fördern und gleichzeitig die Bewahrung traditioneller Gebäude zu unterstützen. Darüber hinaus ermöglicht sie die Umsetzung kurzer Wege innerhalb der Ortschaften, wodurch einer Ausdehnung der Siedlungsflächen entgegengewirkt wird.
Ein übergeordnetes Ziel der beteiligten Gemeinden in diesem Projekt besteht darin, die Gebäudestruktur zu bewahren und dennoch auf die Anforderungen moderner Wirtschaftstätigkeit vorbereitet zu sein. Gleichzeitig wird angestrebt, die im Besitz der Gemeinden befindlichen öffentlichen Gebäude, die oft auch unter Denkmalschutz stehen, zu sanieren und zu revitalisieren.
Ein weiteres übergeordnetes Ziel dieses Projekts besteht darin, einen Wissensaustausch zwischen Fachleuten im Bereich der Ortskernrevitalisierung und des Leerstandsmanagements zu fördern. Dies soll durch eine strukturierte Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks der Regionalmanagements und Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) in Tirol sowie der zuständigen Landesabteilungen (Bodenordnung und Fachbereich Dorferneuerung) sichergestellt werden. Die Schaffung eines breiteren Bewusstseins für diese Themen in der Öffentlichkeit gehört ebenfalls zu den übergeordneten Projektzielen.
Maßnahmen
Die erfolgreiche Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen in den Ortskernen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Landes-, Bundes- und EU-Behörden sowie regionalen OKR-Koordinatoren und Leerstandsmanagern. Es ist von entscheidender Bedeutung, auf relevante Fördermöglichkeiten hinzuweisen und ein Netzwerk zu etablieren, um strukturiert vorzugehen. Zur Sensibilisierung der Bevölkerung werden Impulsveranstaltungen, Vortragsreihen und begleitende Öffentlichkeitsarbeit in regionalen Medien durchgeführt. Der Know-how-Transfer zu regionalen und überregionalen Partnern erfolgt, sofern gewünscht, durch Führungen zu Best-Practice-Beispielen oder die Organisation öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen vor Ort oder Exkursionen, finanziert außerhalb des Projekts.
Um diese Aufgaben umzusetzen, wird eine Koordinationsstelle eingerichtet. Diese Stelle wird von einem Koordinator oder einer Koordinatorin besetzt, der als Bindeglied zwischen den regionalen OKR-Koordinatoren, Leerstandsmanagern und den beteiligten Regionalmanagements (RM) und Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) sowie der Abteilung Bodenordnung und dem Fachbereich Dorferneuerung fungiert. Der Koordinator richtet einen eigenen Arbeitskreis ein, dem die oben genannten Vertreter angehören. In diesem Arbeitskreis übernimmt der Koordinator die Rolle des Arbeitskreisleiters. Bei Bedarf können externe Experten, beispielsweise vom Bundesdenkmalamt (BDA) oder ähnlichen Organisationen, zur Beratung herangezogen werden.
Zusätzlich zur Koordination dient die Koordinationsstelle dazu, übergeordnete Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, Vorschläge für Sensibilisierungsmaßnahmen zu entwickeln und Best-Practice-Projekte für den geplanten Know-how-Transfer sachlich aufzubereiten.