Terra RaeticaBaumschläfer

Zahlen & Fakten
Standort: Region Terra Raetica
Projektträger: Regionalmanagement Bezirk Imst
Vorgeschlagener Fördersatz: 70% für Terra Raetica Kleinprojekte
Projektlaufzeit: 01.07.2020 bis 31.03.2022

Das Projekt befasst sich mit der Erforschung und Erhebung des Baumschläfers im rätischen Dreieck.

Ausgangslage:

Aus Südtirol sind nur zwei historische Funde (1880 und 1912) des Baumschläfers bekannt. Erst im Jahr 2000 konnte erneut ein Baumschläfer nördlich von Bozen auf 1770 m nachgewiesen werden (LADURNER & CAZZOLLI 2002). Seitdem erfolgten in Südtirol an insgesamt 17 Standorten Nachweise der Art. Drei Fundstellen davon liegen im Vinschgau.

Für Österreich können aufgrund mangelnder Funde und Untersuchungen nur schwerlich Aussagen über die Verbreitung des Baumschläfers getroffen werden. Ergebnisse von in den letzten Jahren durchgeführten Kartierungen legen nahe, dass der Baumschläfer am Alpenrand bereits verschwunden ist, während er in den Zentralalpen noch anzutreffen ist (Blatt & Resch 2014, Säugetieratlas Oberösterreich (Biologiezentrum Linz, in Arbeit). Es gibt ältere Nachweise in den Gemeinden Oetz, Sölden, Serfaus und Pfunds (Schedl 1968, Spitzenberger 1983, 2001).

In der Schweiz wurde der Baumschläfer seit dem Jahr 2000 an etwas mehr als an einem Duzend Standorten nachgewiesen. Dies vor allem im Unterengadin. Bis zum Jahr 2011 waren aus dem Münstertal keine Nachweise des Baumschläfers bekannt. Aktuell konnte der Baumschläfer in Müstair nahe der italienischen Grenze nachgewiesen werden.

Projektinhalt:

Ermittlung geeigneter zuverlässiger Methoden zur Erhebung von Baumschläfervorkommen sowie der Erforschung seiner Lebensraumansprüche und Ökologie. Eine Kombination verschiedener Methoden (Nistkästen, Fotofallen, Spurentunnel und genetische Analysen) wird angewandt. Gleichzeitig zu den Expertenarbeiten findet die Sensibilisierung der Öffentlichkeit statt und der Citizen Science Ansatz wird genutzt. Schulklassen werden im Rahmen von Umweltbildungsangeboten eingebunden.

Projektziele:

Es ist wenig Wissen über Baumschläfer im Alpenraum vorhanden. Informationen zu seinen Lebensraumansprüchen und Populationsdichten fehlen weitgehend. Wo kommt er vor, sind es Inselvorkommen, gibt es einen Austausch zwischen diesen Gebieten? Wie groß muss der Lebensraum des Baumschläfers sein? Welche Lebensraumansprüche bestehen und wie sehen die Populationsdichten aus? Diese Fragestellungen gilt es im rätischen Dreieck, dem westlichsten Verbreitungsgebiet der Art, zu beantworten. Es soll mehr Wissen geschaffen werden, welches für die Umsetzung grenzüberschreitender Fördermaßnahmen genutzt werden soll.

Bildnachweis: Judith Eicher

Mit Unterstützung von Bund, Land und europäischer Union