SUP Postwurf Neophyten

Standort: Bezirk Imst
Projektträger: Regionalmanagement Bezirk Imst
Vorgeschlagener Fördersatz: 65% für Projekte zur Bewusstseinsbildung, Bürgerbeteiligung, Schirmprojekte
Projektlaufzeit: 01.02.2022 bis 30.06.2022


 

Das Projekt umfasst eine bewusstseinsbildende Maßnahme rund um das Thema invasive Neophyten.

Ausgangssituation:

Invasive Neophyten stellen eine zunehmende Gefahr für Gesundheit, Biodiversität und das Landschaftsbild dar. Drüsiges Springkraut und kanadische Goldrute sind wohl die bekanntesten unter ihnen – säumen sie doch zahlreiche Ufer, Bahndämme und Autobahnen. Einmal aufgetaucht, breiten sich diese Arten stark aus und verdrängen heimischen Pflanzen. Problematisch ist darüber hinaus, dass einige dieser Neophyten unsere als auch die Gesundheit unserer Nutztiere gefährden und bei Infrastrukturen schwere Schäden anrichten können.

Das Regionalmanagement Bezirk Imst und die Klima- und Energiemodellregion Imst wurden auf das Thema im Rahmen des LEADER Projekts „Das Inntal summt“ aufmerksam. Zu Beginn wurde im Februar 2020 ein runder Tisch mit ÖBB, ASFINAG, etc. abgehalten. Als zentrales Ergebnis, des damaligen Treffens wurde das Problem der Entsorgung angesprochen. Bezugnehmend auf dieses Problem wurde durch die KEM Imst und Regio Imst der Kontakt zwischen dem Abfallbeseitigungsverband Westtirol und dem Neophytenkompetenzzentrum hergestellt. Nach gemeinsamen Besprechungen wurde 2020 ein Forschungsprojekt zum Thema Entsorgung von Neophyten in Biogasanlagen beim Land Tirol eingereicht. Seit September 2020 widmet sich nun das Neophytenkompetenzzentrum gemeinsam mit dem Abfallbeseitigungsverband Westtirol diesem Forschungsprojekt. Anfang 2021 fand ein weiterer Runder Tisch mit Vertretern des Landes Tirols und den Naturparks statt. Bezugnehmend auf die im Herbst 2020 beschlossene Neophytenstrategie des Landes Tirol gilt es neben der Entsorgungsproblematik auch entsprechend Bewusstseinsbildung zu betreiben. Das mangelnde Bewusstsein wurde teils auch in einer Umfrage, welche das Regionalmanagement im Sommer 2020 durchführte, bestätigt. Die Umfrage legte zudem klar, dass die für die Bevölkerung die Bekämpfung der invasiven Arten dringlich ist. Aufbauend auf die Strategie und die Ergebnisse der Umfrage wurde ein Maßnahmenbündel projektiert. Als eine erste Maßnahme wurde ein Kurzlehrgang Neophytenmanagement vom Regionalmanagement Bezirk Imst in Kooperation mit weiteren Akteur*Innen gestaltet. Dieser Lehrgang wurde im Frühjahr 2021 als Terra-Raetica Kleinprojekt durchgeführt. Heuer soll erneut ein adaptierter Lehrgang stattfinden.

Daneben wurde in Sitzungen und Besprechungen mit dem Land Tirol und der Bergwacht sowie der Klima- und Energiemodellregion weitere bewusstseinsbildende Aktionen angesprochen. So wurden Maßnahmen wir Informationstafeln auf Recyclinghöfen oder Postwurfaktionen besprochen. Nach weiteren Besprechungen wurde festgelegt, dass das Land sich primär um die Informationstafeln kümmern wird und die LEADER Regionen Postwurfaktionen gestalten können. Regio Imst und die KEM Imst griffen dies auf, und planen für das Frühjahr 2022 eine entsprechende Aktion.

Das Projekt: 

Ziel des Projekts ist es mittels eines Postwurfes auf die Problematik bzw. die Herausforderungen im Umgang mit invasiven Neophyten hinzuweisen. Neben einer kurzen Erklärung der Arten, den Erkennungsmerkmalen und den von ihnen ausgehenden Gefahren soll das Blatt auch konkrete Handlungsanweisungen (Entsorgung, Bekämpfung, etc.) im Umgang mit diesen fremden Arten geben.

Mehrwert für die Region:

Die lokale Entwicklungsstrategie des Regionalmanagements Bezirk Imst sieht im Aktionsfeld 2 Maßnahmen und Projekte zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen vor. Insbesondere wird dabei auch das Thema Naturschutz sowie der Erhalt wertvoller regionaler Lebensräume angesprochen. Gleiches ist auch in der Lokalen Entwicklungsstrategie von RegioL im Aktionsfeld 2 zu lesen: „Ziel des Aktionsfeldthemas ist der Schutz artenreicher Ökosysteme sowie die Pflege der charakteristischen Kulturlandschaft zur Sicherung wertvoller, gefährdeter Lebensräume.“

Invasive Neophyten gefährden die Biodiversität und verändern das Antlitz unserer Landschaft. Im Aktionsfeld IWB wird zudem das Thema Klimawandel sowie die Entwicklung dazugehörige Anpassungsmaßnahmen erwähnt. Vor dem Hintergrund, dass bedingt durch eine voranschreitende Erwärmung auch mit einem verstärkten Auftreten von Neophyten zu rechnen ist, kann das Projekt auch diesem Aktionsfeld zugeordnet werden.

Auch die Neophyten-Strategie des Landes Tirols (veröffentlicht im Herbst 2020) sieht im Kapitel C Strategie unter Punkt 3 Ausbildungen / Lehrgänge sowie Bewusstseinsbildung für das Thema der invasiven Neophyten vor.