Themenweg SOS Kinderdorf

Standort: Gemeinde Imst
Projektträger: Imst Tourismus
Vorgeschlagener Fördersatz: 65 % (Studien, Konzepte u. Planungsmaßnahmen ohne unmittelbaren wirtschaftlichen Bezug für den Projektträger)
Projektlaufzeit: 01.08.2022-31.03.2023


In Imst – an jenem Ort, an dem Hermann Gmeiner 1949 seine Idee des 1. SOS Kinderdorfes verwirklichte, soll ein Themenweg die einzigartige Idee dieses Sozialprojektes und die Ausbreitung in der Welt für die Besucher erlebbar machen.

Ausgangssituation

Es besteht aktuell ein Themenweg, den einige wenige Einheimischen als „Ubuntu – SOS Kinderdorfweg“ kennen. Dieser wurde von Gabriela Schatz in Eigenregie und viel persönlichem Einsatz gestaltet. Dieser „Themenweg“ besteht aktuell aus mehreren in Zusammenarbeit mit Künsterlinnen und Künstlern sowie Schüler und Schülerinnen gestalteten Elementen. Ein klares Konzept ist aber nicht erkennbar, künstlerische Elemente überwiegen und die meisten Stationen sind zudem stark renovierungsbedürftig. Der aktuelle „Themenweg“ besitzt kein einheitliches Sujet und ist teilweise auch renovierungsbedürftig.  Diesen Weg aktuell mit der Idee von Hermann Gmeiner in Verbindung zu setzen, erfordert tatsächlich sehr viel Fantasie. Spielerische Elemente fehlen gänzlich, weshalb auch für Kinder (um die ging es Hermann Gmeiner im Speziellen) und damit auch nicht für die Eltern die Motivation zum Besuch und Verweilen am Weg besteht.

Ziel des Projekts

Am Ortsrand von Imst entstand 1949 das weltweit erste SOS-Kinderdorf. Als der Österreicher Hermann Gmeiner den Grundstein legte, verwirklichte er seine Vision: Er wollte verlassenen und elternlosen Kindern eine neue Familie geben, mit einer Mutter und Geschwistern, in einem Haus in einer Dorfgemeinschaft. Dank der unerwartet großen Unterstützung zahlreicher Spender konnten die ersten Kinder bald einziehen und erfüllten das Dorf mit Leben.

Am 15. April 1951, also ca. vor 71 Jahren, wurde das erste SOS-Kinderdorf der Welt im österreichischen Dorf Imst eröffnet. Über 500 Dörfer in mehr als 130 Ländern auf der Welt sind seitdem dazugekommen und auch Familien- und Sozialzentren, Schulen und medizinische Einrichtungen hat SOS seitdem in vielen Ländern errichtet.

Die Bekanntheit von Hermann Gmeiner und das Wissen um die Gründung des 1. SOS Kinderdorfes in Imst veranlasst viele Interessenten und Spender an die Gründungsstätte zu kommen. Die Imster Kinderdorführung hat beschlossen, keine Besuche am Areal des Kinderdorfes zu gestatten. Dies ist auch absolut nachvollziehbar, damit soll ein Bemitleiden von Kindern verhindert werden. Wo kann aber der Wissensdurst der Besucher gestillt werden? Dafür soll unser neuer SOS-Kinderdorf Themenweg die Antwort sein. Die richtige Menge an Information rund um die Idee und die Entwicklung von Hermann Gmeiner gepaart mit spielerischen Elementen an zahlreichen Stationen. Der Besuch soll ein Erlebnis für die ganze Familie werden und den Enthusiasmus von Hermann Gmeiner 70 Jahre später spürbar machen. Wichtig ist uns dabei der kostenlose Zutritt zu diesem Themenweg. Es darf keine Frage der finanziellen Mittel sein, ob eine Familie den Geist des Gründers erfahren kann. Eine auffällig gestaltete Spendenbox für die SOS Kinderdörfer ist aber vorstellbar.

Geplante Maßnahmen

Die Entstehung erfolgt in einem zweistufiger Projektentwicklungsprozess:

  1. LEADER Projekt – Konzept

In einem ersten Projekt soll ein Konzept für den Themenweg unter Einbindung der Partnerinnen und Partner entwickelt werden.

  1. LEADER Projekt – Umsetzung

Im Anschluss an die Konzeptionsphase soll der Themenweg entsprechend dem BVergG ausgeschrieben werden und dann realisiert werden.

Nutzen für die Region

Als Ausgangsort einer sozialen Geschichte die mittlerweile in über 130 Länder fruchtet, ist es mehr als eine Notwendigkeit dem Gründer Hermann Gmeiner und seiner Idee einen Platz im öffentlichen Raum zu geben. Die vielen Unterstützer, Spender und Verehrer der Idee und des Gründers erhalten 70 Jahre nach der Inbetriebnahme des 1. SOS Kinderdorfes an mehreren Stationen die Möglichkeit einerseits den Informationsbedarf zu stillen und zudem auch mit Kindern aktives Erleben durch Bespielung der verschiedenen Stationen. Den Besuchern von Imst schaffen wir somit eine ganz besondere Anlaufstelle, die auf innovative Art die Geschichte und die Entwicklung einer Idee spürbar macht. Hermann Gmeiner hatte stets die Kinder im Fokus. Sein Werk in einer Ausstellung darzustellen verfehlt aus unserer Sicht diesen Anspruch, weshalb ein Themenweg mit Aktivitäten wohl eher passend erscheint. Über die Stadt Imst hinaus soll dieser Themenweg durch seine Bekanntheit die Besucher anziehen und somit auch für eine zusätzliche Frequenz und Belebung der Imster Innenstadt sorgen.

Geplante Kooperationen / Partner

Christian Hornlold ist Geschäftsführer der Hermann Gmeiner Akademie in Innsbruck. Die Akademie ist die weltweite Bildungseinrichtung der SOS Kinderdörfer. Die Akademie besitzt in Innsbruck ein Archiv und fungiert daher als Projektpartner mit fachlichem Input und Expertise für den Weg. Auch der neue SOS Kinderdorfleiter/die neue SOS Kinderdorfleiterin von Imst soll in der Folge in das Projekt miteinbezogen werden. Aktuell läuft für diese Position noch die Ausschreibung. Somit unterstützt künftig das Projekt auch der/die neue LeiterIn aus Imst sowie eine Person aus der Marketingabteilung von Innsbruck in fachlicher Hinsicht.