Vielen Dank vorab für Ihr Interesse an diesem Thema. Die Gestaltung und Verfassung der LES, kurz für die lokale Entwicklungsstrategie, ist ein wichtiger Meilenstein für die Region Imst im Hinblick auf die Bewerbung als LEADER Region. Als LEADER Region erhälten wir nämlich den Zugang zu Fördermitteln von Bund, Land und Europäischer Union. Neben diesen Zugang zu diesen Fördermitteln erhält die Region durch die LES auch die Möglichkeit diese Gelder selbst zu verwalten und in Projekte zu investieren, die für die Region relevant sind.
Unsere Region ist vielfältig, spannend und lebenswert und Sie sind ein Teil davon. Dank Ihnen und den über 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der 25 Gemeinden, unzähligen Unternehmen, den Sozialpartnern, den Naturparks und Tourismusverbänden sowie all den anderen Institutionen und Vereinen hat die Region ein ungeheures Potential an Wissen, Meinungen, Ideen und Visionen.
Wir, der Verein Regionalmanagement Bezirk Imst, möchten diese Vielfältigkeit aufgreifen und laden Sie recht herzlich dazu die Chance zu ergreifen bei der Erstellung der neuen Entwicklungsstrategie für den Bezirk Imst mitzuwirken. Dabei gilt es folgende Fragen zu beantworten:
- Wohin soll und darf sich unsere Region entwickeln?
- Wie wollen wir zukünftig unsere Region gestalten?
- Welche Themen brennen uns unter den Fingernägeln und gehören angegangen?
Warum?
Ihre Beteiligung ist uns wichtig, denn die Entwicklungsstrategie gibt ein Leitbild vor, wie sich ihre Heimatregion, unser aller Bezirk in Zukunft entwickeln soll. Sie zeigt derzeitige Schwächen aber auch Stärken ab und hebt Potentiale und Chancen unserer Region hervor. Die Entwicklungsstrategie ist aber auch die Basis für den Zugriff auf Fördermittel von Seiten der Europäischen Union und ist somit ausschlaggebend dafür, welche Projekte in den nächsten sieben Jahren in den Genuss von Förderungen kommen.
Wie?
Sie können sich einfach einbringen, indem Sie uns ein paar Minuten Ihrer Zeit schenken und somit maßgeblich einen Beitrag für die nächsten Jahre leisten.
Machen Sie mit!
Füllen Sie diesen Fragebogen aus und retournieren Sie ihn per Mail an uns.
Danke für Ihre Mitarbeit und lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, den Bezirk Imst weiterzubringen!
Eine wichtige Vorgabe für die LES ist dabei, dass diese mit Hilfe der Bevölkerung entwickelt wird. Dieser sogenannte Bottom Up Ansatz ist von immenser Bedeutung um eine breite Verankerung der Themen in der Bevölkerung zu erreichen. Darüber hinaus hat sich das LEADER-Programm zum Ziel gesetzt lokale Initiativen und Ideen zu unterstützen - das bedingt ein Engagement der Bevölkerung.
Das Regionalmanagement Bezirk Imst ist für die Entwicklung und Verfassung der LES verantwortlich. Als Verein organisiert, dem sowohl alle Gemeinden, alle Tourismusverbände, alle Sozialpartner, Privatpersonen und alle Naturparks der Region angehören ist ein breiter und offener Ansatz sichergestellt.
Die Entwicklung der Lokalen Entwickungsstrategie erfolgt in mehreren Stufen:
- Mai 2021 bis Juni 2021: Vorbereitungsarbeiten
- Juli 2021 bis August 2021: Einbindung der Bevölkerung und Unternehmen in der Region
- Septeber 2021 bis Oktober 2021: Workshops auf Planungsverbands-Ebene mit relevanten Akteur*Innen
- November 2021: Workshops mit kulturellen Einrichtungen, Bildungs- und Sozialinstitutionen, Tourismusverbänden, Naturparks und den Sozialpartnern
- Dezember 2021 bis Februar 2022: Verfassung und Finalisierung der LES
Vorgegeben sind die Behandlung folgender Themenfelder:
- Regionale Wirtschaft
- Natur und Kultur
- Gemeinwohl und Soziales
- Klimaschutz und Klimawandelanpassung
Nach der Verfassung der Strategie wird diese voraussichtlich im März 2022 beim Bund eingereicht. Es erfolgen dann mehrere Auswahlschritte, bei denen es unter Umständen zu Anpassungen der Strategie kommen kann. Sollte die Strategie alle Prüf- und Auswahlschritte des Bundes bestehen, so erfolgt voraussichtlich eine Anerkennung der Region als LEADER Region im März 2023.
Die Schritte:
- August 2021: Start der Fragebogenaussendung an Unternehmungen und namhaften Personen aus der Region aus Natur, Kultur und Wirtscahft
- 22.09.2021: Pressegespräch zum Auftakt der breiten Öffentlichkeitsbeteiligung (Pressetext)
- 22.09.2021: Erster Workshop mit Stakeholdern im Planungsverband Pitztal
Stellvertretend für die Einwohnerinnen und Einwohner in den österreichischen LEADER-Regionen wurden Unterschriften zu einer Petition für eine finanzielle Aufwertung von LEADER eingeholt.
Unterschrieben haben 191 hochgeschätzte Persönlichkeiten aus der Politik sowie Vorstandsmitglieder und Managements der LEADER-Regionen. Die Petition wurde am 08. September 2021 an Frau Bundesministerin Elisabeth Köstinger übergeben. Sie betonte, dass die LEADER-Regionen für das Regionsministerium die Erstansprechpartner für regionale Ansätze, Konzepte und Modelle sind.
191 Unterschriften repräsentieren LEADER für
- Mehr als 50% der österreichischen Bevölkerung in LEADER-Regionen
- Mehr als 90% der Fläche von Österreich in LEADER-Regionen
- Über 2.500 ehrenamtliche Funktionsträgerinnen und Funktionsträger in LEADER-Regionen
- Mehr als 3.000 Projektträgerinnen und Projektträger
Unterschrieben haben:
- Honorige und hoch geschätzte Persönlichkeiten aus der Politik wie Dr. Erwin Pröll, Dr. Erhard Busek oder Dr. Franz Fischler
- Abgeordnete zum Europäischen Parlament
- Abgeordnete zum Österreichischen Parlament
- Landtagspräsidenten und Abgeordnete zu den Landtagen
- Bürgermeisterinnen und Bürgermeister
- Vorstandsmitglieder und Managements der österr. LEADER-Regionen
Mehrfach hat Ministerin Köstinger betont, dass sie ein großer Fan des LEADER-Ansatzes ist, auch selbst in LEADER-Projekten involviert war – vor ihrer Zeit als Ministerin. Es wurden 3 Zukunftswege für LEADER skizziert:
- Das Ministerium forciert eine budgetäre Aufwertung für LEADER in der kommenden Periode, die Höhe hängt von den Ergebnissen zur Budgetaufteilung für den GAP-Strategieplan ab.
- Die LEADER-Regionen sind für das Regionsministerium die Erstansprachpartner für regionale Ansätze, Konzepte und Modelle. Hier werden in Zukunft vermehrt Aktionen vom BMLRT ausgehen. Zudem werden auch von anderen Stellen (wie zB der FFG vermehr Förderausschreibungen an LEADER-Regionen gerichtet.
- Neben der LEADER-Intervention im neuen GAP-Strategieplan gibt es weitere Interventionen, welche sehr gut für LEADER nutzbar sind (Innovationsökosysteme, Leerstandsflächenmanagement, etc.).
Die Petition – mit einer finanziellen Aufwertung von LEADER im Kern – hat somit durchaus einen Eindruck hinterlassen. Es war auf alle Fälle das erste Mal seit 25 Jahren, dass es gelungen ist, österreichweit einheitlich eine Forderung am Beginn einer Förderperiode zu richten.
Text: Leader Forum