KurzlehrgangNeophytenmanagement

Zahlen & Fakten
Standort: Region Terra Raetica
Projektträger: Regionalmanagement Bezirk Imst
Vorgeschlagener Fördersatz: 70% für Kleinprojekte Terra Raetica + 30% onTop Förderung Abt. Umweltschutz Land Tirol
Projektlaufzeit: 19.04.2021 bis 31.12.2021

Nicht heimische Pflanzen bedrohen zunehmend unsere heimische Artenvielfalt sowie unsere Gesundheit. Ein neuer Lehrgang soll Bewusstsein für dieses Thema schaffen.

Ausgangssituation:

Invasive Neophyten, nicht heimische gebietsfremde Pflanzen, stellen eine zunehmende Gefahr für Gesundheit, Biodiversität und das Landschaftsbild dar. Drüsiges Springkraut und kanadische Goldrute sind wohl die bekanntesten unter ihnen – säumen sie doch zahlreiche Ufer, Bahndämme und Autobahnen. Einmal aufgetaucht, breiten sich diese Arten stark aus und verdrängen heimischen Pflanzen. Problematisch ist darüber hinaus, dass einige dieser Neophyten unsere als auch die Gesundheit unserer Nutztiere gefährden und bei Infrastrukturen schwere Schäden anrichten können.

Das Regionalmanagement Bezirk Imst und die Klima- und Energiemodellregion Imst wurden auf das Thema im Rahmen des LEADER Projekts „Das Inntal summt“ aufmerksam. Zu Beginn wurde im Februar 2020 ein runder Tisch mit ÖBB, ASFINAG, etc. abgehalten. Als zentrales Ergebnis, des damaligen Treffens wurde das Problem der Entsorgung angesprochen. Bezugnehmend auf dieses Problem wurde durch die KEM Imst und Regio Imst der Kontakt zwischen dem Abfallbeseitigungsverband Westtirol und dem Neophytenkompetenzzentrum hergestellt. Nach gemeinsamen Besprechungen wurde 2020 ein Forschungsprojekt zum Thema Entsorgung von Neophyten in Biogasanlagen beim Land Tirol eingereicht. Seit September 2020 widmet sich nun das Neophytenkompetenzzentrum gemeinsam mit dem Abfallbeseitigungsverband Westtirol diesem Forschungsprojekt. Anfang 2021 fand ein weiterer Runder Tisch mit Vertretern des Landes Tirols und den Naturparks statt. Bezugnehmend auf die im Herbst 2020 beschlossene Neophytenstrategie des Landes Tirol gilt es neben der Entsorgungsproblematik auch entsprechend Bewusstseinsbildung zu betreiben. Das mangelnde Bewusstsein wurde teils auch in einer Umfrage, welche das Regionalmanagement im Sommer 2020 durchführte, bestätigt. Die Umfrage legte zudem klar, dass die für die Bevölkerung die Bekämpfung der invasiven Arten dringlich ist. Aufbauend auf die Strategie und die Ergebnisse der Umfrage wurde ein Maßnahmenbündel projektiert. Als eine erste Maßnahme wurde ein Kurzlehrgang Neophytenmanagement vom Regionalmanagement Bezirk Imst in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion Imst und dem Abfallbeseititungsverband Westtirol gestaltet.

Da die Problematik der Neophyten auch ein Ober- und Unterlieger Problem ist wurde in die Konzeption des Lehrgangs auch der Bezirk Landeck miteinbezogen. Nach weiteren Gesprächen einigte man sich darauf das Vorhaben als Terra Raetica Projekt durchzuführen, da auch das Vinschgau von Neophyten betroffen ist und zudem als Oberlieger-Region Einfluss auf darunterliegende Regionen hat.

Das Projekt:

Ziel des Vorhabens ist die praxisorientierte Vermittlung der Grundlagen des Neophytenmanagements an Akteur*innen sowie Multiplikatoren und Multiplikatorinnen in der Terra Raetica Region. Insbesondere soll mittels Bewusstseinsbildung auf die Gefahren durch invasive Neophyten hingewiesen werden. Nicht zuletzt soll ein praxisorientierter Leitfaden vermittelt werden, wie mit invasiven Neophyten verfahren werden soll. Der Kurs erhebt keinen Anspruch hinsichtlich einer Ausbildung zu einer/m akkreditierten Neophytenbeauftragte/n. Für die Erreichung des Zieles ist die Abhaltung eines eintägigen Kurzlehrganges geplant. Neben Theorie und Praxis (Kurzexkursion) wird den Teilnehmer*Innen auch eine Schulungsunterlage zur Verfügung gestellt. Geplant ist die Durchführung von 6 Kursen.

Nutzen für die Region:

Die lokale Entwicklungsstrategie des Regionalmanagements Bezirk Imst sieht im Aktionsfeld 2 Maßnahmen und Projekte zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen vor. Insbesondere wird dabei auch das Thema Naturschutz sowie der Erhalt wertvoller regionaler Lebensräume angesprochen. Invasive Neophyten gefährden die Biodiversität und verändern das Antlitz unserer Landschaft. Im Aktionsfeld IWB wird zudem das Thema Klimawandel sowie die Entwicklung dazugehörige Anpassungsmaßnahmen erwähnt. Vor dem Hintergrund, dass bedingt durch eine voranschreitende Erwärmung auch mit einem verstärkten Auftreten von Neophyten zu rechnen ist, kann das Projekt auch diesem Aktionsfeld zugeordnet werden.

Auch die Neophyten-Strategie des Landes Tirols (veröffentlicht im Herbst 2020) sieht im Kapitel C Strategie unter Punkt 3 Ausbildungen / Lehrgänge sowie Bewusstseinsbildung für das Thema der invasiven Neophyten vor.

Schulungsterlage

Hier finden Sie die Schulungsunterlage, welche den teilnehmenden Personen ausgeteilt wurde. Die Schulungsunterlage darf weitergegeben werden, es ist auf das Regionalmanagement Bezirk Imst zu verweisen. 

 

 

Text: Manuel Flür

Foto: Konrad Pagitz

Mit Unterstützung von Bund, Land und europäischer Union